#stehtauf gegen die Doppelmoral der BILD
Springer-Chef Matthias Döpfner sagte 2006: „Für die Bild-Zeitung gilt das Prinzip: Wer mit ihr im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.“ Analog dazu ist es dieser Tage möglich zu sagen, dass die BILD-Zeitung darüber urteilt, wann und wo Flüchtlinge willkommen sind. Zu einem Zeitpunkt, als die Gesellschaft sich den Menschen in Not noch nicht bereitwillig geöffnet hat, waren dort Schlagzeilen zu sehen wie „Wir haben zu viele kriminelle Ausländer!“ oder „Die Wahrheit über kriminelle Ausländer“. Die Ausrisse aus den Titelseiten sind in der Zeit vom 28. Dezember 2007 bis 7. Januar 2008 erschienen, mehr Beispiele finden sich fast überall in den sozialen Netzwerken.
Jetzt allerdings, wo sich immer mehr Deutsche ehrenamtlich in Flüchtlingsheimen engagieren und deutliche Stimmen für die Flüchtlingshilfe laut werden, fährt die BILD eine ganz andere Politik, die am Wochenende in der Fußballbundesliga eine kostenlose Mega-Werbekampagne werden soll. Mit dem Logo der BILD-Hilfe für Flüchtlinge sollen alle Bundesligaclubs auflaufen. Frei nach folgendem Motto: „Die Brände, die wir gelegt haben, löschen wir dann, wann es uns passt.“ Nachdem der FC St. Pauli sich quer stellte und lieber seine nachgewiesenermaßen erbrachte eigene Hilfe in den Vordergrund stellte, zum Testspiel gegen den BVB waren über 1000 Flüchtlinge vor Ort, ätzte BILD-Chefredakteur Kai Diekmann via Twitter.
Daher wünschen wir uns als Königsblaue Hilfe, dass der BILD-Chefredakteur auch gegen den FC Schalke 04 ätzen und hetzen darf, weil dieser bei der Aktion nicht mitmacht. Dass auf Schalke und in Gelsenkirchen Flüchtlinge willkommen sind, zeigte die Vereinsfamilie erst am vergangenen Sonntag, 60.000 Menschen zeigten sich mit der S04-Aktion #stehtauf solidarisch. Deshalb sollte es für jeden Schalker selbstverständlich sein, die Aktion des FC Schalke 04 und nicht die des Springer-Verlages zu unterstützen. Denn so läuft das hier auf Schalke, und es geht auch ohne BILD sehr gut, denn wir müssen keine selbst gelegten Feuer löschen.
Und die selbst gelegten Feuer zu löschen, täte der BILD auch mit Bezug auf die Berichterstattung über „Problemfans“ und die Polizei nicht schlecht…